UTC Flugschule
UL Training und Charter-Service REMOS + Pioneer Exclusiv - Schulung
Werner Frister,
Bernbichl 1
D-83361 Kienberg

Nach einer kurzen (empfohlenen) Vorlaufzeit in der Theorie ist es dann endlich so weit. Ihre erste Praxis Stunde steht auf dem Plan, Ihr Lehrer erwartet Sie vor dem Flugzeug. Zunächst wird Ihnen Ihr Lehrer bei dem ersten Außencheck des Flugzeugs behilflich sein. Schließlich muß erst einmal die Flugtüchtigkeit des Fliegers festgestellt werden. Damit dabei nichts vergessen wird, führen Sie die Überprüfung immer an Hand einer vom Hersteller vorgegebenen Checkliste durch. Zu kontrollieren sind u.A. die Leichtgängigkeit der Ruder, die Verriegelungen aller abnehmbaren Teile (z.B. der Flügel), der feste Sitz der außen angebrachten elektrischen Verbindungen (z.B. Motor des Trimmruders), der Reifendruck, die Beleuchtung, der Ölstand sowie die Kabel und Schläuche im Motorraum.

Sind alle Checks positiv verlaufen, dürfen Sie auf dem Pilotensitz unserer Remos GX / GX iS Schulungsmaschine Platz nehmen und deren high-tech Cockpit bestehend aus einer Vielzahl von Instrumenten, Schaltern und Bildschirmen bewundern. Ihr Lehrer wird Ihnen dann jedes einzelne Instrument genau erklären, damit Sie die luxuriöse Ausstattung auch optimal für Ihre weiteren Flüge nutzen können. Aber keine Angst, Sie müssen sich nicht alles auf einmal merken. Sie werden im Laufe Ihrer praktischen Ausbildung genügend Gelegenheit haben, sich mit den Instrumenten ausgiebig vertraut zu machen.

Als nächstes wird Ihnen gezeigt, wie Sie den Motor der Remos anlassen und Ihr Lehrer wird per Funk beim Tower die aktuellen Rollinformationen (in Betrieb befindliche Runway und aktuellen Luftdruck zur korrekten Einstellung des Höhenmessers) anfordern. Sollten Sie bereits Ihre Funkausbildung begonnen oder sogar abgeschlossen haben, dürfen Sie natürlich gerne selbst das Funkgerät bedienen. Dann geht es auch schon los. Sie geben etwas Gas, lösen die Feststellbremse und die Remos setzt sich unverzüglich in Bewegung. Auf Ihrem Weg zum Rollhalt der aktiven Runway werden sie schon die erste Herausforderung meistern. Bei Flugzeugen ist das Bugrad mit dem Seitenruder gekoppelt, gelenkt wird am Boden also mit den Füßen und nicht mit dem Steuerknüppel! Am Rollhalt der Runway angelangt werden Sie noch einen kurzen Motorcheck durchführen, das Ok für den Start vom Tower einholen und los geht's. Gas rein bis zu Anschlag. Der kräftige 100 PS Rotax Motor beschleunigt die Maschine innerhalb kurzer Zeit auf Abhebegeschwindigkeit. Ist diese erreicht, ziehen Sie leicht am Knüppel. Die Remos hebt ab. Sie haben zum ersten Mal ein Flugzeug selbst gestartet!

Nach Erreichen einer sicheren Höhe von etwa 3000 ft beginnen Sie dann bereits mit den ersten grundlegenden Flugübungen: Geradeausflug, koordinierte Standardkurven mit 15° Schräglage und "Rollen" - darunter versteht man das wechselseitige Drehen des Flugzeugs um die Längsachse. Diese Übung soll Ihnen nicht vermitteln, wie man seinen Freunden am Boden winken kann, sondern Sie lernen dabei das Flugzeug sauber mit Quer- und Seitenruder zu steuern, was insbesondere für den Kurvenflug wichtig ist.

Die Zeit vergeht im wahrsten Sinne des Wortes im Fluge. Das Ende Ihrer ersten Flugstunde ist erreicht und es geht zurück zum Flugplatz. Wissen Sie noch wo er ist? Keine Sorge, Ihr Fluglehrer kennt den Weg und sie haben ja außerdem noch ein Moving-Map GPS an Bord, welches Ihnen eine Karte der Umgebung, Ihre augenblickliche Position sowie die Route zum Flugplatz Ihrer Wahl anzeigt. In der Platzrunde angekommen dürfen Sie den Landeanflug durchführen und Ihre erste Landung versuchen. Sie werden feststellen, daß das gar nicht so einfach ist. Fliegen heißt Landen und das werden Sie noch sehr oft und ausgiebig mit Ihrem Fluglehrer üben.

Der weitereAusbildungsverlauf

Je nach Begabung werden Sie in den nächsten 1-3 Flugstunden weiterhin den Geradeausflug, Kurven mit 30° bzw. 45° Schräglage, das Abfangen des Fliegers aus überzogenen Fluglagen sowie das Steigen und Sinken bei vorgegebener Steig- bzw. Sinkrate und Geschwindigkeit üben. Ganz nebenbei wird Ihnen Ihr Fluglehrer immer wieder eine Menge über die technischen Details des Fliegers erzählen sowie den praktischen Bezug zu den im Theorieunterricht vermittelten Grundlagen herstellen. Auch wird er Sie bei passender Gelegenheit immer wieder bezüglich der luftrechtlichen Sachverhalte Ihrer aktuellen Position und Höhe befragen. Aber Sie sollen natürlich während Ihrer ersten Flüge auch ein wenig die wunderschöne Aussicht auf Landschaft und Wolkenkonstellationen genießen. Haben Sie die Maschine fliegerisch erst einmal einigermaßen im Griff, dann werden Sie für längere Zeit nur noch Platzrunden fliegen und Landungen üben, bis diese Ihnen buchstäblich "zum Hals raus hängen". Damit der fliegerische Genuß dabei nicht zu kurz kommt, bieten wir in den Sommermonaten optional auch Wochenend-Ausbildungscamps in Piancada (Italien) an. Dabei haben Sie Gelegenheit, mit der Remos die Alpen zu überqueren und gute zwei Stunden lang einen atemberaubenden Ausblick zu genießen. In Piancada werden dann wieder Platzrunden geflogen, allerdings dürfen Sie sich gerne auch den ein oder anderen Exkurs gönnen und die Schönheit der norditalienischen Adriaküste aus der Luft betrachten. Einen kleinen Vorgeschmack auf das, was Sie in Piancada erwartet, können Sie durch Auswahl der Punkte "Ausflüge -> Piancada" links im Menü erhalten.

Ihre erste Alleinflug

Ist Ihr Fluglehrer nach unzähligen Platzrunden der Meinung, daß Sie den Flieger reproduzierbar schadfrei zu Boden bringen können, dann sind Sie bedrohlich nahe dran an dem phänomenal großen Ereignis im Leben eines Piloten: Ihr erster Soloflug! Nun müssen Sie zeigen, ob und was Sie gelernt haben. Der gewohnte, Sicherheit garantierende, ständig quasselnde Ballast - auch Fluglehrer genannt - sitzt nun nicht mehr neben Ihnen. Niemand mehr da, der Sie ermahnt, die vorgeschriebene Platzrundenhöhe einzuhalten oder Sie darauf aufmerksam macht, daß Ihre Geschwindigkeit im Endanflug zu gering wird. Auch auf anderen Verkehr in der Platzrunde müssen Sie nun selbst achten und ggf. kollisionsvermeidende Maßnahmen ergreifen. Aber das haben Sie ja alles gelernt und Ihr Fluglehrer würde Sie natürlich niemals alleine los schicken, wenn er Zweifel an Ihren Fähigkeiten hätte. Nach einem kurzen Augenblick der Panik - dieser stellt sich üblicherweise kurz nach dem Abheben ein, aber dann ist es zu spät, denn Sie haben die "Torte" bereits "im Gesicht" - folgt ein nahezu euphorisches Glücksgefühl. Niemand außer Ihnen fliegt diese Maschine! Sie sind Pilot! Naja, nicht wirklich, denn zur Erlangung des Scheins müssen Sie schon noch ein paar Sachen lernen, aber sie können zumindest schon mal reinschnuppern in das Gefühl, wie es ist, "Herr der Lüfte" zu sein. Während Sie äußerst präzise Ihre Platzrunden fliegen (überraschenderweise stellt sich immer erst bei den Solos heraus, wie sauber die Schüler eigentlich fliegen können...) wird Ihr Fluglehrer Sie vom Tower aus ständig mit einem Fernglas beobachten und Ihnen nötigenfalls über Funk weitere Ratschläge oder Anweisungen geben.

Zurück am Boden werden Sie dann mit stolz geschwollener Brust und höchst zufrieden mit sich selbst aus der Remos aussteigen. Von dem unvergeßlichen Erlebnis dieser bestandenen "Feuerprobe" werden Sie noch lange zehren und sich immer wieder gerne daran zurück erinnern. In den nächsten Flugstunden sind Sie dann immer öfter alleine in der Platzrunde unterwegs und führen verschiedene Übungen wie z.B. Ziellandungen selbständig durch. Der Fluglehrer wird langsam zum seltenen Gast an Bord und ist gegen Ende dieses Ausbildungsabschnittes nur noch anwesend, wenn es darum geht, neue Flugmanöver zu erklären. Diese Alleinflüge sind ein wichtiger Bestandteil der Pilotenausbildung. Sie lernen dabei, sich auf sich selbst zu verlassen, Ihr fliegerisches Selbstvertrauen zu entwickeln und erlangen dabei außerdem Stück für Stück eine ordentliche Portion Routine im Umgang mit dem Flugzeug. Diese Routine werden Sie im letzten Teil Ihrer Ausblidung, den Überlandflügen, benötigen, denn hierzu müssen Sie sich primär um die Navigation und luftrechtliche Belange kümmern. Das eigentliche Steuern der Maschine sollte Ihnen dann keine allzu große Konzentration mehr abverlangen.

Überlandausbildung

Der letzte und an sich auch schönste Teil der praktischen Flugschule beschäftigt sich mit dem Strecken- oder Überlandflug. Sie müssen zwei längere Flüge über eine Distanz von mindestens 200 km mit Zwischenlandung (sogenannte "Dreiecksflüge") absolvieren. Ein Dreiecksflug geht von Landshut über Eggenfelden und Straubing zurück nach Landshut, der andere von Landshut über Aalen und Straubing zurück nach Landshut. Die Flüge werden jeweils einmal mit und einmal ohne Fluglehrer durchgeführt. Für die Flüge mit Fluglehrer ist es erforderlich, daß Sie das Fach "Navigation" aus dem theoretischen Unterricht abgeschlossen haben. Flüge ohne Fluglehrer sind erst nach bestandener Theorieprüfung möglich. Für alle Flüge werden Sie selbständig die Flugvorbereitung so durchführen, wie Sie es in der Theorie gelernt haben. Dazu gehört das Einholen passender Wetterauskünfte, die Festlegung der Flugrouten und Flughöhen, die Auswahl geeigneter Waypoints und Navigationshilfen (VORs), an denen Sie sich orientieren können sowie die Berechnung der Steuerkurse , der Flugdauer und der dafür notwendigen Treibstoffmengen. Wer in der Theorie glaubte, die "Schreibtischnavigation" habe mit der Praxis nicht recht viel gemein, wird bei seinem ersten Überlandflug schnell eines Besseren belehrt. Sie werden staunen, wie genau Ihre Berechnungen mit der Praxis übereinstimmen!

Bei den jeweils ersten Flügen mit Fluglehrer können Sie ausprobieren, ob die Wahl Ihrer Route navigationstechnisch günstig war und diese Erkenntnisse dann ggf. in die Flugvorbereitung des entsprechenden Solofluges einbauen. An dieser Stelle sei noch angemerkt, daß die Solo Überlandflüge auf den ersten Blick für den fliegerischen Laien deutlich schwieriger erscheinen als sie es tatsächlich sind. Ihre eventuellen Bedenken, unterwegs die Orientierung zu verlieren und hilflos im Luftraum umher zu irren, bis der Tank leer ist oder Sie von einem Polizeihubschrauber aus dem Endanflugsektor des Münchner Großflughafens geleitet werden, sind gänzlich unbegründet! In der Theorieausbildung wurden Ihnen zahlreiche Möglichkeiten vorgestellt, mit Hilfe von Sprechfunk, Funknavigation und Landkarte den "Durchblick" schnell und sicher wieder herzustellen. Und falls alle Stricke reißen sollten haben unsere Flugzeuge als "Notnagel" noch ein hervorragendes Moving-Map GPS Gerät an Bord, welches Sie um der Übung und der Prüfungsvorbereitung Willen zwar nicht verwenden sollten, aber natürlich jederzeit verwenden können, wenn Sie es als notwendig erachten.

Die praktische Prüfung

Nach Absolvieren der Pflicht-Überlandflüge ist das Ende Ihrer UL Pilotenausbildung erreicht und das große Ereignis der praktischen Prüfung steht vor der Tür. Die Prüfung besteht im Kern typischerweise aus einem vom Prüfer festgelegten Überlandflug mit allem, was so dazugehört: Flugvorbereitung, detaillierter Außen- und Innencheck der Maschine gemäß Checklisten, Sprechfunk. Während des etwa eine Stunde dauernden Prüfungsfluges, der in der Regel in gewohnter Umgebung statt findet, werden Sie mit verschiedenen Situationen konfrontiert und müssen dem Prüfer beweisen, daß Sie diese souverän meistern können. Dazu kann z.B. eine Notlandung nach simuliertem Motorausfall gehören oder das Abfangen des Flugzeugs nach einem durch Überziehen der Maschine bedingten Strömungsabriss. Natürlich werden Sie Ihren Fluglehrer nicht blamieren und sämtliche vom Prüfer gestellten Aufgaben mit Leichtigkeit erledigen!

Zurück am Boden wird der Prüfer den Flug zusammen mit Ihnen und Ihrem Fluglehrer bei einer Tasse Kaffee im Flugplatzrestaurant nochmals besprechen und gegebenenfalls noch ein paar Hinweise anbringen zu den Punkten, die Sie vielleicht hätten besser machen können. Tja, und dann ist es so weit! Sie haben alle Hürden genommen und bekommen eine Kopie des unterschriebenen Prüfprotokolls ausgehändigt. Ihr Traum wurde wahr! Sie sind Pilot!

Lizenz in der Tasche -und nun?

Was für eine Frage - fliegen natürlich! So viel und so oft Sie wollen! Die Flugschule UTC bietet Ihnen im Anschluß an Ihre Ausbildung die Möglichkeit, UL Flugzeuge zu fairen Konditionen zu chartern. Der Vorteil für Sie liegt darin, daß Sie weiterhin mit den Maschinen fliegen, auf denen Sie auch Ihre Ausbildung absolviert haben. Diese sind Ihnen ja bestens vertraut und es entfallen somit Einweisungs- und Umgewöhnungszeiten. Außerdem gehen Sie dabei keine weiteren Verpflichtungen ein, wie es beispielsweise in Fliegerclubs der Fall wäre. Sie fliegen einfach nur, wir kümmern uns um den Rest. Weitere Informationen zu unseren Preisen können Sie unseren Charterseiten entnehmen.

Bestimmt sitzt Ihnen auch schon ein Haufen Freunde und Bekannte im Nacken, die alle darauf brennen, Ihre fliegerischen Fähigkeiten "live" zu bewundern. Ärgerlicherweise - oder besser gesagt zum Schutz unschuldiger Personen - benötigen Sie für Flüge mit Passagieren noch eine entsprechende Passagierberechtigung. Deren Erhalt ist allerdings relativ einfach. Sie müssen nach Ausstellung Ihrer Pilotenlizenz lediglich fünf Überlandflüge nachweisen, zwei davon über eine Distanz von mehr als 200 km mit Zwischenlandung und Fluglehrer.

Für die beiden "Langetreckenflüge" können wir Ihnen sehr schöne Touren über die Alpen zu verschiedenen Plätzen in Norditalien anbieten. Zu unseren Favoriten zählen hier Piancada und Zampieri. Da ohnehin ein Fluglehrer mit an Bord sein muß, können Sie die Gelegenheit gleich zu einer Alpeneinweisung nutzen.

Sie müssen natürlich nicht über die Alpen fliegen, sondern können auch jedes andere, mehr als 200 km entfernte Ziel Ihrer Wahl ansteuern. Haben Sie alle notwendigen Auflagen erfüllt, dann wird Ihr Fluglehrer einen entsprechenden Antrag beim DAeC einreichen und Sie erhalten kurze Zeit später Ihre Passagierberechtigung per Post zugestellt. Nun steht Ihnen und Ihren Freunden endgültig nichts mehr im Weg, Sie können die Freiheit über den Wolken uneingeschränkt genießen.

Auch wenn Sie Ihre Ausbildung bei UTC bereits abgeschlossen haben, geraten Sie bei uns nicht in Vergessenheit. Unsere Fluglehrer haben weiterhin immer ein offenes Ohr für Sie und sind gerne bereit, Ihnen beim Aufbau Ihres fliegerischen Erfahrungsschatzes mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Wollen Sie spezielle Flugmaneuver üben, trauen sich aber nicht so recht? Kein Problem! Ihr UTC Fluglehrer geht mit an Bord und paßt auf, daß Sie nicht aus dem Himmel fallen. Oder möchten Sie gerne einen bestimmten Platz anfliegen, der jedoch orographisch bedingt als schwierig eingestuft ist (z.B. Regensburg oder Weiden mit oft starken Turbulenzen über der Runway)? Sprechen Sie mit uns und Ihr Fluglehrer begleitet Sie. Auch bieten wir regelmäßig zum Auftakt der Flugsaison im Frühjahr spezielle Sicherheitstrainings für unsere Kunden an, bei denen Sie in Vergessenheit geratene Kenntnisse und Fertigkeiten wieder auffrischen können.

Selbstverständlich können Sie bei uns im Anschluss an Ihre Ausbildung auch eine Passagierflugberechtigung erhalten, damit Sie die schönen Stunden in der Luft auch mit Ihren Freunden teilen können.

Weiter zu Flugfunk »